Donnerstag, 27. Dezember 2012

Goldener Herbst

Es war heuer im Vergleich zu den letzten Jahren eine recht schwierige Saison. Ich war wirklich viel am Wasser und habe mit Begeisterung geangelt. Genossen habe ich jede Minute allemal aber es lief ganz einfach hier in Österreich nicht. So viele Blanks an meinen mir bekannten Gewässern hatte ich schon lange nicht. Aber wo ein Tal ist geht es wieder einmal bergauf! Am Ende der Saison wurde meine Ausdauer dann doch noch belohnt. Anfang November wollte ich es ein letztesmal wissen und motivierte meinen Freund Karl zu einer drei Nächte Sitzung. Es war schon kühl und die Zeltheizung nahezu der wichtigste Ausrüstunggegenstand. Karl bereut wahrscheinlich noch heute, dass er mit mir das 2 Mann Zelt geteilt hat. Vielleicht hatte ich doch etwas zu viel Rumtee, der mich scheinbar zum lauten Atmen brachte. Ich schnarchte wie ein Bär.... hat mir zumindest Karl gesagt :).

Der Herbst in all seiner Pracht
Ich vertraute wieder einmal einer Rute mit der Taktik, welche mir im Vorjahr zu gutem Erfolg verholfen hat. Über einer ordentlichen Menge Süßmais präsentierte ich mein Plum/Caproice 15 mm Pop Up. Zehn Stunden im Wasser waren anscheinend genug und ich hatte meinen Run. Es war schon dunkel und durch den Nebel war kaum etwas zu sehen. Karl steuerte trotzdem zielgerichtet das Boot und nach einem kurzem Drill tauchte vor uns ein Karpfen auf, den ich in der Vergangenheit bereits bei Freunden auf der Matte bewundern durfte. Es war einer der Karpfen, den ich immer schon fangen wollte und nun wurde es Wirklichkeit. Das schöne daran war noch, dass dieser Beauty erstmals die 30kg Marke knackte. Bei einer Länge von 110cm wog der Fisch 30,60kg!

Ein sehr schöner Saisonabschluß!




In diesem Sinne viel Erfolg für 2013!



Andreas Karrer

Freitag, 14. Dezember 2012

100 Meter plus

Wunderbare Aussicht
Als Jürgen den Motor startete und ich die Playtaste für die alt bewährte "Guns N` Roses" CD drückte, wussten wir, dass erneut eine lange Fahrt vor uns lag. Wir hatten auch genügend Red Bull in der Kühltasche um uns für die Reise durch die Nacht wach zu halten. Immerhin lagen wieder einmal mehr als 1000 km vor uns. Es war unsere 25igste gemeinsam Session und wir waren bereit für unser nächstes Abenteuer. Der See zählt mit Sicherheit nicht zu den bekannten Gewässern und genau dieser Umstand machte es für uns so spannend. Recherchen im Internet waren schwierig, weil relativ wenig Informationen zu finden waren aber unsere in Vergangenheit geknüpften Freundschaften im Ausland ermöglichten uns einen Besuch an diesem 600 ha See.

Wenig Platz
Steile Ufer
Als wir wie immer übermüdet ankamen, empfingen uns unsere Freunde sehr herzlich und nach einem guten Kaffee waren wir rasch auf dem Weg zum See. Dort angekommen waren wir zuerst durchaus positiv überrascht, doch als uns klar wurde, dass wir unser ganzes Tackle rund 100 Meter bergab tragen mussten, war Schluss mit lustig! Vermutlich hätten Jürgen und ich verweigert diesen Aufwand auf uns zu nehmen und wir wären wohl weiter gefahren. Aber unsere beiden Freunde motivierten uns und halfen bei dieser schweren Arbeit. Als alles in den beiden Booten eingepackt war hatten wir gute 2 km zum empfohlenen Angelplatz vor uns. Starker Wind sowie Regen machten die Überfahrt zum Horrortrip, doch wir schafften es schlussendlich. Unser 2 Mann Bivvy hatte gerade einmal Platz und auch die beiden Rod Pods links und rechts verteilt, wurden in sehr überschaubarer Distanz aufgebaut. Hinter uns gab es nur Dornen und dichtes Buschwerk, was den täglichen Gang mit dem Spaten zu einer Herausforderung machte. Unser Bewegungradius war also für die nächste Zeit auf ein paar Meter beschränkt. Diese Seeseite war total verwildert und ein Paradies für wilde Tiere. Zweimal mussten wir mitten in der Nacht große Steine nach einer Wildschweinhorde werfen um sie in die Flucht zu schlagen. Der See selbst gefiel uns und wir hatten eine tolle Aussicht. Wir wussten von unseren Freunden, dass Karpfen und Amur weit über 30 kg bereits gefangen wurden. Andere Karpfenangler gab es so gut wie gar nicht. Das erschreckende am See war allerdings die Wassertiefe. Nie zuvor hatten wir nur im Ansatz so ein tiefes Gewässer befischt! Das steinige Ufer brach extrem steil ab und nur 20 Meter davon entfernt hatte das Wasser eine Tiefe von gut 15 Meter und so ging es dann auch weiter. Ich las bei meinem Echolot das erstemal 102 Meter ab, was mich echt beeindruckte. Doch der See hat noch rund 70 Meter mehr an Tiefe zu bieten! Somit war klar, dass wir nur die Uferregionen befischen konnten. Wir wussten zwar von unseren Freunden was uns erwarten würde aber die Realität hat uns dann doch überrascht. 
Der "Tieftaucher"
Es war Anfang Oktober und extrem warm. Die Wassertemperatur lag bei über 20 Grad und selbst bei 15 Meter war das Wasser noch gute 17 Grad warm. Darunter lag wohl die erste Sprungschicht und es kühlte deutlich ab. Aus diesem Grund versuchten wir Angelplätze in Tiefen zwischen 5 und 15 Meter zu finden. Die zwei erlaubten Ruten konnten wir gerade vernünftig positionieren, denn die Schnüre liefen mehr oder weniger parallel zum Ufer. Trotzdem waren wir guter Hoffnung, denn ein anständiger Wind drückte uns entgegen. Wir fütterten reichlich mit Boilies - Nutrabaits Trigga und Enervite -  und wir waren zuversichtlich. Es dauerte aber fast 48 Stunden bis das erstemal der Bissanzeiger heulte. Der Drill war gemütlich aber trotzdem ein Novum! Als wir mit dem Boot über dem Fisch waren und Jürgen zu pumpen begann, bemerkten wir, dass nicht einmal die 25 Meter Schlagschnur auf der Rolle waren. Der Karpfen war also 30 - 35 Meter direkt unter uns. Wahnsinn!


Mit knapp 15kg waren wir happy über den ersten Karpfen. Die nächsten beiden Tage hatten wir sporadisch Aktionen von kleineren Karpfen und verloren ein paar aufgrund von Ufernahen Hindernissen. Zwei gute Graskarpfen fanden auch Geschmack an den Boilies und wir hatte Spaß beim Drillen. Der Rest der Session ist schnell erzählt. Der Wind flaute ab und es gab Tage lang  nur Windstille und das Wasser war Spiegelglatt. Unser Chancen auf weitere Fische standen daher sehr schlecht und wir entschlossen uns daher die Heimreise etwas früher als geplant anzutreten. 
Obwohl wir nicht das erhoffte Ergebnis erzielen konnten war es wieder einmal ein tolles Abenteuer!
 
Tight lines
Andreas Karrer 

Dienstag, 11. September 2012

Mein Krautklopfblei

Das Sondieren des Gewässergrundes vom Boot aus ist mir am liebsten. Ein gutes Echolot liefert
uns schon viele Informationen über die Bodenstruktur und in nicht allzu tiefen Gewässern kann zusätzlich eine Klopfstange weitere wertvolle Dienste leisten. Ab einer Gewässertiefe von mehr als 6 Metern ist aber ein Abstasten des Grundes mit der Klopfstange kaum mehr möglich. Abgesehen davon, dass das Handling mit den verschraubbaren Stangen schon mühsam wird, stört mich dabei der ganze unhandliche Krempel im Boot. Deshalb arbeite ich viel lieber mit einer kurzen und steifen Rute von rund 1,30 Meter Länge. Bestückt mit einer kleine Multirolle, geflochtener Schnur und einem Blei lässt sich der Gewässergrund hervorragend abtasten und mit etwas Übung erhält man genauso gute Infos wie mit der Klopfstange. 
Klopfstange - gut aber unhandlich im Boot

Manchmal sogar noch bessere, vorallem wenn es sich um verkrautete Gewässer handelt. Genau deshalb habe ich mir ein paar handelsübliche Bleie etwas umfunktioniert. In das Blei wird ein Loch gebohrt und ein großer, starker Drilling mit einem 2-Komponenten Kleber eingeklebt. Die Hakenspitzen werden zuvor in der Höhe des Widerhakes mit einer Zange gekappt. Ich bin mir sicher, dass ich nicht der erste Angler war, der diese Idee hatte, aber die Sache funktioniert sehr gut.

Mit Hilfe des am Blei befindlichen Drillings kommen beim Abtasten des Bodens interessante Informationen zu Tage und man kann sich ein gutes Bild von dem machen, wie es da unten aussieht. Speziell wenn der Boden verkrautet ist, lassen sich somit Angelplätze finden, die weniger oder gar kein Bodenkraut aufweisen und so die Präsentation des Rigs erleichtern. Manchesmal verhakt sich das Blei im dichten Kraut und daher ist eine starke geflochten Schnur zu empfehlen.
Kleine Multi mit 0,25mm geflochtener Schnur
Ich verwende mindestens eine 0,22mm oder sogar noch etwas stärkere, denn mit dünneren Schnüren hatte ich schon Abrisse, die dadurch vermieden werden können. Dichtes Kraut, Geäst oder sonstige Hindernisse am Boden können mit zu dünner Schnur nicht an die Oberfläche geholt werden. Eine kleine Multirolle hat gegenüber einer Stationärrolle einen wesentlichen Vorteil. Durch die Multi hat man direkten Kontakt zum Blei und das ist ein entscheidender Vorteil beim Abstasten.




Feature Finding Blei verwende ich lieber zum Markern





Auf der Suche nach guten Angelstellen sollte man sich jedenfalls Zeit lassen. Ich arbeite mich Quadratmeter für Quadratmeter vor und meine Erfahrung lehrte mich, dass es besser ist eine Stunde mehr zu suchen, als gleich den erst besten Platz einzunehmen.























Tight lines!

Andreas Karrrer

Samstag, 28. Juli 2012

Digitalwaage ProScale Versa-77

Unser bayrischer Freund Alex hatte fast ein schlechtes Gewissen, als er uns die ProScale Versa-77, die er schon seit 1 1/2 Jahren in Verwendung hatte, das erste Mal zeigte, da sie im Vergleich zu den herkömmlich am Markt angebotenen Waagen seiner Ansicht nach nahezu mickrig wirkt. Die Fox Digiscale und die Reuben Heaton 7000 Serie wirkten dagegen tatsächlich pompös. Doch genau dieser Umstand hat mich bei dieser kleinen Digitalwaage sofort  fasziniert.


Deutlich kleiner als eine Tschikschachtel
Die ProScale Versa-77 ist ein Präzisionsgerät aus den USA und die erste Begutachtung endete in einem sehr positiven Ergebnis. Diese Waage ist deutlich kleiner als eine Zigarettenschachtel und hat ein sehr geringes Gewicht. Am großen Haken kann jede Schlaufe einer Wiegematte problemlos eingehängt werden und vom blau beleuchteten Display sind die Zahlen gut ablesbar. Die Funktionstasten sind sehr Bedienungsfreundlich und wirken keinesfalls filigran. Die Wiegekapazität liegt bei 35 kg ( 77lb ) und sollte diese für die meisten Karpfenangler von uns ausreichen. Die Umstellung von kg auf lb ist möglich. Natürlich hat die Waage eine Tarafunktion und kann die Gewichtsangabe mit der Funktionstaste „Hold“ eingefroren werden. Die Energiezufuhr erfolgt mit 2 Stück CR-2032 Batterien, welche eine lange Lebensdauer ermöglichen.  
Die Genauigkeit der Waage ist garantiert. Vergleiche mit der Fox oder Reuben Heaton brachten idente Ergebnisse. In Summe also eine sehr brauchbare und empfehlenswerte Waage, die sehr viel Platz in der Tackletasche spart. Auch der Preis liegt deutlich unter den Produkten anderer Hersteller.

Starker Haken














Gute Funktionstastem



Diese Waage ist beim House of Fishing erhätlich oder über Internet zu bestellen.
Andreas Karrer

Montag, 9. Juli 2012

Mit Methode zum Erfolg

"The Method" klingt für einen Karpfenangler wohl spannender als Fischen mit dem Futterkorb. Dabei ist es dem Grunde nach nicht viel anders. Viele Allroundangler stellen gerne allen möglichen Friedfischen im Fluss und im Stillgewässer mit der Futterspirale nach. Die Taktik ist durchaus effektiv, denn ein um die Spirale gekneteter Teig lockt die Fische zweifelsohne an den Hakenköder. Der sich langsam auflösende und abbröckelnde Teig gibt viele Lockstoffe ins Wasser frei und die Fische finden auf einem konzentrierten Fleck das Futter und unseren Köder.
Method-Ball fertig zum Einsatz
Natürlich ist für einen "echten" Karpfenfreak die Verwendung einer klassischen alten Futterspirale aus Kupfer tabu und zaubert uns der alte Angleropa ein Lächeln ins Gesicht, wenn er diese auswirft. Doch grundsätzlich ist die Taktik auch für den "Karpfenprofi" in manchen Situationen gut einzusetzen. Die Angelindustrie hat klarerweise spezielle Method Feeder auch für die Karpfenangler produziert. Egal ob Fox, Korda, Drennan oder andere bekannte Firmen - alle haben ausreichend Method Feeder im Programm.

Im folgendem ein paar Gedanken zu diesem Thema, denn ich glaube, dass das Fischen mit der "Method" manchmal unterschätzt wird. Einmal ehrlich: Wie viele Karpfenangler versuchen auf diese Art und Weise gezielt große Karpfen zu fischen? Sicherlich die wenigsten und vielleicht würde gerade deshalb an hart befischten Gewässern diese Taktik zum Erfolg führen. Würde ich jemals wieder zum St.Cassien reisen - was ich aber aufgrund der Vorkommnisse in den letzten Jahren ( Vandalismus und Diebstähle ohne Ende ) wohl bleiben lassen werde - würde ich die "Method" in meine Überlegungen einfließen lassen.

Begnadete Matchangler sind Meister im Kreieren ihrer Futtermischungen und als Karpfenangler kann man von den Jungs viel lernen. Unser Freund Simi kommt vom Wettkampfangeln und es wäre ein leichtes ihn um Rat zu fragen aber ich stelle trotzdem mittlerweile meinen Method Mix nicht mehr selbst her. Ich verwende lieber fertige Mixe und am liebsten logischerweise den von Nutrabaits. Das Plastiksackerl geöffnet, den Mix in einen geeigneten Behälter gestreut und ein paar extra Sachen dazu. Dann abrühren und den fertigen Teig auf den Feeder kneten - fertig! So einfach ist das für mich. Natürlich spiele ich gerne mit Zusatzstoffen herum. Ich verwende gerne ergänzend zum Mix süße Maiskörner und Thunfisch aus der Dose. Thunfisch im eigenen Saft, wenn das Wasser noch kühl ist und im Sommer kommt dann der ölige Thunfisch hinein. Auch Pellets und Boiliestücke sind ausgezeichnet. Mit flüssigen Zutaten wie Nutramino, Multimino oder anderen Liquids verfeinere ich den Mix.
Wichtig ist, dass sich der auf den Feeder geknetete Teig im Wasser mit der Zeit langsam auflöst und die Lockstoffe frei gibt. Deshalb verwende ich auch so gern die fertigen Mischungen, denn bei nicht optimal zusammen gestellten Eigenkreationen kann es nämlich passieren, dass beim Hereinkurbeln der Montage nach Stunden der Teig in gleicher Konsistenz wieder am Ufer landet. Stimmt das Gebinde nicht, bleibt der Teig steinhart und löst sich nicht, was schlecht ist.

Rigs: Ich verwende eigentlich nur zwei Rigs mit der Method. Entweder ein kurzes max.10 cm langes Fluorocarbon-Vorfach als D-Rig Pop-Up Montage oder sonst binde ich ein etwas längeres Vorfach aus geflochtenen oder ummantelten Material, das ich mit einem Helikopter Rig und dunklen, unauffälligeren sinkenden Ködern einsetze. Bei beiden Varianten lässt sich das Vorfach mit dem Köder leicht in den Teig drücken. Besonders bei dichtem Kraut ist das sehr interessant, weil man weder Vorfachverwicklungen hat noch um den Haken bangen muss. Es dauert bei einem guten Method Mix auch nicht sehr lange bis der Teig abbröckelt und den Köder mit samt Haken frei gibt. Ein grelles schwebendes Pop-Up direkt über einen sich langsam lösenden Method Ball wirkt auf jeden Fall anziehend und ebenso verführerisch verhält es sich mit Bodenködern.

Die Größe des Futterballens ist abhängig davon, ob ich auswerfen muss oder ob vom Boot aus abgelegt werden kann. Mit kräftigen Ruten ist es schon möglich einen Tennisball großen Futterballen in Distanzen von 60 Meter oder mehr auszuwerfen. Wenn ich ein Boot benutzen kann, dann mache ich einen noch größeren Futterballen. Zusätzliches Anfüttern erspare ich mir meistens, denn es liegt genug Futter in konzentrierter Form rund um den Köder am Grund.

Mein bis dato schwerster Method Karpfen wog gute 22,20kg und für mich ein Grund mehr in der heurigen Saison die „Method“ wieder verstärkt einzusetzen.


Andreas Karrer

Samstag, 2. Juni 2012

Back from Finzula

Es war mit Sicherheit nicht der erfolgreichste Trip aber einer mit sehr viel Spaß. Die zwei Grazy Carpers Mitglieder Simi und Schrotti sowie unser bayrischer Freund Alex aus Passau waren meine Begleiter. Ich ging diesesmal fremd, ließ Jürgen zu Hause und fischte gemeinsam mit Schrotti. Unser kroatischer Freund "Klica" empfing uns herzlich und wieder einmal zahlte es sich aus die in Vergangenheit entstandenen Kontakte gepflegt zu haben! Wir waren gut vorbereitet und waren zuversichtlich, doch der Wasserstand am Finzula war sehr bedenklich. Seit dem letztem Jahr gibt es sehr wenig Wasser im See und Wassertiefen bei diesem ohnehin flachen Gewässer von mehr als 1 Meter waren nicht zu finden. Viele Plateaus wurden nun zu Inseln und ragten aus dem Wasser.

 Wir fischten von den vermeintlich besten Plätzen am See aber trotzdem hatten vorallem Schrotti und ich mit dem flachen Wasser zu kämpfen. Wir hatten direkt vor uns extrem seichte Stellen - zeitweise nicht tiefer als 30cm - welche uns sehr viele "Aussteiger" bescherten. Obwohl wir beim Drill oft ins Wasser  hinein wateten konnten wir viele Fische nicht landen.

Unsere Verlustquote lag deswegen sehr hoch und war dies schon sehr deprimierend. Glücklicherweise hatten wir dabei keine Schnurabrisse. Bei Simi und Alex waren die Stellen nicht ganz so flach und sie hatten daher weniger Probleme, verloren aber auch einige. Der Großteil der Fische war eher klein, trotzdem ärgerten uns die Aussteiger. Auch die verschiedensten Rigs verbesserten unsere Quote nicht wirklich und wir trösten uns damit, das es eben kleine Karpfen waren, die sich verabschiedeten. Wahrscheinlich haben wir aber auch den einen oder anderen guten Fisch verloren obwohl uns so manch 7 kg Karpfen mit seiner Kampfkraft überraschte. Alex dachte wohl schon nach einem langen und aufregeden Drill an den Seerekord, doch war der Fisch schlussendlich gerade einmal 12 kg schwer. So kann man sich täuschen!


Big Fish für Schrotti
Was waren also die Highlights? Zuallererst wohl das traumhaft gute bayrische Weizenbier "Stockbauer", welches Alex leider in zu geringer Anzahl mitbrachte. Gut gekühlt aus dem Gaskühlschrank und aus einem gscheiten Bierglas getrunken war es ein Traum!! Nein, stimmt nicht. Das Highlight Nr.1 war sicher ein schöner Spiegler von Schrotti. Mit 20,65 kg blieb er der größte Fisch dieser Woche. Zusätzlich hatten wir noch ein paar gute 15kg+, trotzdem konnten unsere Erwartungen in dieser Woche nicht ganz erfüllt werden. Mehr als beeindruckend war die Wurfdemonstration eines jungen Kroaten, der nach Aussage von Klica zu den Top Werfern in Kroatien zählt. Fast aus dem Stand jagte der junge Mann die Rakete wie ein Geschoss locker auf 177 Meter. Unglaublich wie er unsere Spod Rods aufladen konnten. An unseren Ruten liegt es also nicht :)!

Am Ende war es aber eine sehr schöne Woche und wir werden sicher wieder kommen, allerdings nur wenn der See wieder mehr Wasser hat.

Tigth lines

Andreas Karrer

Dienstag, 29. Mai 2012

Fox Voyager und Retreat

Ich habe beide Bivvies seit dieser Saison im Einsatz. Das Voyager 1 Man und das Retreat XL entsprechen endlich meinen Vorstellungen. FOX hat das in den letzten Jahren für mich ( und wohl für mach anderen ) unbefriedigende Reissverschlußthema gelöst. Grundsätzlich wollen wir den Blog keinesfalls dazu verwenden hier Produkte lediglich als Werbezweck vorzustellen. Obwohl ich seit langem dankend von FOX gesponsert werde, war und bin ich immer sehr kritisch und liefere viel Feedback direkt nach England ab. Für mich gilt, nur ehrliche Rückmeldungen können zu Produktverbesserungen führen und würde ich merken, dass FOX mich so nicht haben will, dann würde ich mich freiwillig verabschieden. Doch zum Glück ist es anders und meine manchmal erforderliche Kritik findet positiven Anklang.

Gerade deshalb soll man aber auch Produkte hervor heben, wenn diese wirklich gut sind. Es bleibt immer jedem Einzelnen überlassen, welcher Firma er das Vertrauen schenkt. Bei objektiver Betrachtung kommt man jedoch nicht herum, diese Bivvies ins Spitzenfeld der Karpfenzelte zu stellen. Sie haben natürlich ihren Preis, der aber nun auch gerechtfertigt ist. Ich möchte hier nicht die Details beschreiben, denn diese können im Produktkatalog nachgelesen werden. Für diejenigen, welche eine Neuanschaffung überlegen, kann ich aber hier mit besten Gewissen eine Empfehlung aussprechen.

Das wars!

Andreas Karrer


Voyager 1 Mann - sehr geräumig !


Problem gelöst

Retreat XL - großes 2 Mann Zelt wie ich es brauche.

Mittwoch, 23. Mai 2012

"Wenn nichts mehr hält"

Viele Karpfenangler kennen das Problem wenn ein Gewässer mit Krebsen oder Zwergwelsen
"verseucht" ist. Wenn jegliche Boilies, und sind sie noch so groß oder hart, innerhalb kürzester Zeit vom Haar geklaut werden und zu guter Letzt ein schöner Knopf im Vorfach übrig bleibt. So manchen haben diese "Viecher" schon an den Rand der Verzweiflung gebracht. Obwohl Krebse in geringerer Anzahl vorkommend für uns Karpfenangler durchaus positiv sind und für die Karpfen sowieso, ist der Zwergwels nur ein unangenehmer Nebenstreiter. 

Freund und Feind zugleich
Wo Krebse vorhanden sind, werden Karpfen immer wieder patrouillieren und den Einen oder Anderen, speziell während der Häutung fressen. Wenn meine Köder leichte "Krebsspuren" aufweisen, habe ich immer ein gutes Gefühl.
Aber was tun, wenn der Boilie nicht nur Spuren aufweist, sondern innerhalb kürzester Zeit einfach nicht mehr am Haar hängt. Also, es gibt schon ein paar Möglichkeiten um sich dagegen zu wehren. Die Verwendung von Partikel (Mais, Tigernüsse, usw.) kann schon Abhilfe schaffen.


Der Schrumpfschlauch sollte so breit wie der
Durchmesser des Boilies sein



Köderimmitate wie Kunstoffboilie, -Mais, udgl.) können auch eine Lösung sein. Das "Einnetzen" des Boilies schützt diesen auch etwas, doch kann sich die Hakenspitze im Schutznetz verfangen und ein Haken des Fisches wird unmöglich. Besser ist das Schrumpfen der Köder mit speziellem Schrumpfschlauch. Diese bekommt man im Fachhandel oder in Bastlershops. Er sollte nicht zu groß sein, da er sich beim Schrumpfvorgang leicht verschiebt und seine Wirkung dann nicht optimal wäre. Die Breite, welche ich von dem Schrumpfschlauch abschneide, ist abhängig von der Größe
Selbst mit Plastik geschrumpfte Boilies überstehen
wilde Krebsattacken nicht immer.
des Boilies. Als Faustregel sollte der
Schrumpfschlauch so breit abgeschnitten werden, wie der Durchmesser der Kugel ist. Beim Schrumpfen über Wasserdampf zieht sich das PVC-Material sehr gut zusammen und es bleiben nur 2 kleine Flächen frei vom Schrumpfschlauch. Es können dadurch zwar weniger Attraktoren an das Wasser abgegeben werden, aber immerhin besser als gar keinen Köder am Haken.



Bei extremen Krebs- und Zwergwelsattacken greife ich auf gedippte Holzkugeln zurück. Diese sind am widerstandsfähigsten gegen die "Köderklau-Mafia" und einmal am Haar gut montiert, sind sie nahezu unverwüstlich.


Gedippte Holzkugeln - manchmal die letzte Möglichkeit
Tipp: Bevor die Holzkugeln in den Dipp eingelegt werden, bohre ich ein Loch vor. Dadurch kann das Holz den Dipp noch besser aufnehmen und vereinfacht das spätere Anbringen der Kugel am "Haar". Ich verwende dabei am liebsten Pellets-Stopper, da diese sich leicht in die Bohrung reinziehen lassen und mit einem Zahnstocher, den ich an der gegenübeliegenden Seite in die Bohrung schiebe, fixiere ich das Haar zusätzlich. Übrigens, das Loch nicht zu dünn bohren, denn wenn die Holzkugeln über Monate im Dipp schwimmen, saugt sich das Holz an und dehnt sich aus. Dabei wird der Durchmesser der Bohrung deutlich kleiner.

Die Vorfachwahl sollte auch gut überlegt sein. Es nützt mir kein Köder, wenn das Vorfach ein Knäuel ist. Man darf nicht unterschätzen, über welche "Knüpfkünste" Krebse verfügen. Geflochtene Vorfachmaterialien können von den Krebsscheren nicht so leicht durchtrennt werden wie Monofile, doch sind sie anfällig auf verheddern durch die selbigen. Selbst Zwergwelse können durch ihre wilden Fressattacken Verhedderungen im Vorfach produzieren. Deswegen fällt meine erste Wahl auf sehr steife Vorfachmaterialien wie "Riggidy" von Fox. Dieses Material ist für "richtige" Stiff-Rigs konzipiert und durch diese extreme Steifheit sind Verwicklungen zwar nicht auszuschließen, aber doch eher die Ausnahme.

Tipp: Einige Vorfächer vorbinden, da diese immer mal Verletzungen und Knicke von den Scheren der Krebse aufweisen können.
Ich kontrolliere dabei meine Montagen auch öfter als sonst, denn man kann die Probleme mit den Krebsen und  Zwergwelsen nur minimieren aber nicht komplett ausschalten.

Jürgen Weisz


Donnerstag, 17. Mai 2012

Baitmaking - gestern und heute

Es ist schon interessant wie sich unsere Produktion von Boilies im Lauf der Jahre verändert hat.  Meine ersten Boilies habe ich Mitte der 80iger Jahre noch per Hand gerollt! Die Herstellung  von
1 kg der Wunderköder war harte Arbeit und dauerte ewig. Die englische Firma Gardner brachte wohl dann als eine der Ersten einen Boilieroller auf den Markt. Der Roller war sehr klein, konnte mit einer Hand bedient werden und produzierte trotz zweier Teigwürste wohl kaum mehr als 14 Stück Boilies bei einem Rollvorgang. Das kleine Rollbrett war trotzdem damals ein Meilenstein! Baitguns gab es zu dieser Zeit auch noch nicht. Die heutigen gebräuchlichen Mammutroller kamen genauso wie die ersten brauchbaren Teigspritzen sehr viele Jahre später auf den Markt.

Wir arbeiteten über lange Zeit mit den Mammutrollern und verwendeten eine Teigspritze mit Pressluft, die an die 3 kg Teig fassen konnte. Eine etwas umgebaute Pastamatik mit einem Aufsatz um das Teigfassungsvermögen deutlich zu erhöhen, war ebenso lange ein treuer Wegbegleiter. Damit konnten wir schon ordentliche Mengen produzieren doch irgendwann wollten wir etwas Besseres anschaffen. Wie es der Zufall so haben wollte hatten wir eines Tages Glück und wir konnten einen großen Wurstfüller, ein Rührwerk und eine Boiliemaschine in gutem gebrauchten Zustand zu einem sehr lukrativen Preis erwerben. Diese drei Geräte sind Basis für wirklich professionelles Arbeiten und Garant dafür, große Mengen an einem Tag zu produzieren. Wir arbeiten zusätzlich mit großen Töpfen inkl. passenden Einsätzen und mit starken Gasbrennern. Die Vorteile des Dämpfens haben wir nie erkannt ohne aber dabei abzusprechen, dass ein gut gemachter und ausreichend groß konzipierter Dämpfer sehr viele Kilos Boilies auf einmal fassen kann und dadurch sehr praktisch ist. 

Mehr Teigfassung für Pastamatic

Wer grundsätzlich selbst seine Boilies rollen will aber das Know How zur Herstellung guter Mischungen nicht hat, der ist gut beraten sich die am Markt erhältlichen Mixe zu kaufen. Diese sind sicher teurer als ein selbst gemachter, aber die Qualität stimmt jedenfalls bei den bekannten Firmen. Und klar muss jedem auch sein, dass selbst eigene Mixe ins Geld gehen können, wenn hochwertige Ingredienzien verarbeitet werden. Ich meine trotzdem es ist vernünftiger sein Geld für gute Köder auszugeben als für das teuerste Tackle! Der Köder fängt den Fisch!

Für diejenigen, welche weder die notwendige Zeit für das Herstellen selbstgerollter Kugeln haben oder wer wie bereits erwähnt nicht über das nötige Wissen verfügt, bieten sich entweder Readymades von guten Firmen an oder man wendet sich an ein Roll Service. Ich kann hier an erster Stelle nur das Bait Service Straubing  empfehlen. Niemand hat im deutschsprachigen Raum so viel Erfahrung wie Helmut Groß und Hermann Reisinger, die mit Sicherheit das Beste abliefern.

Hier noch ein paar Rezeptvorschläge für die vielleicht nicht so erfahrenen Leser unseres Blogs. Vor der Zeit von Nutrabaits habe ich sehr viel herum experimentiert. Die paar genannten Mixe sind alle erprobt und haben mir viele Karpfen beschert und ich habe bei der Auswahl darauf geachtet, dass die Herstellungskosten im Rahmen bleiben. Bei der Zugabe von Flavours, Liquids, Ölen und sonstigen Mixverbessernden Zutaten sollten die Dorsierungsangaben nicht überschritten werden. 

Mixvorschläge
Abschließend noch ein kurzes Video, welches unsere kleine Werkstatt zeigt und ein paar Einblicke in unsere Boilieproduktion verratet.

Viel Erfolg!

Andreas Karrer

Donnerstag, 3. Mai 2012

Ruderboot Terhi Baby Fun

Wer ein kleines und äußert stabiles Boot sucht, dem kann ich nur wärmstens das Baby Fun von der finnischen Firma Terhi empfehlen. Das Boot eignet sich besonders gut für den stationären Gebrauch an einem See. Bei 2,35 m Länge, 1,30 m Breite und 52 kg liegt das Boot aufgrund der besonderen Rumpfform total kippsicher am Wasser. Eine Motorisierung ist sogar bis zu 3 PS Benzinmotor zugelassen. Zusätzlich hat das Boot einen verschließbaren Staubereich für die Ruder und sonstige Kleinteile. Das Boot bietet zwei Personen Platz und besteht aus widerstandsfähigen ABS Thermoplast. Durch die spezielle Fertigung – die Hohlräume der Schale sind mit Polyurethanschaum ausgefüllt -  ist das Baby Fun unsinkbar. Die CE-Zertifizierung bestätigt die geforderten Sicherheitsnormen.

Das Baby Fun von Terhi








Robuste Motorhalterung








Breiter 3-Kiel Rumpf für enorme Stabilität

Versperrbares Ablagefach für Ruder und Kleinteile
 
Ein sehr empfehlenswertes Angelboot

Ich kenne in dieser Klasse mit dieser Qualität kein vergleichbares Boot und ich finde den Preis jedenfalls angemessen. Mit €  900 - 1000.- ist zu rechnen, je nach dem wie gut man mit dem Händler verhandelt. Die Ruder werden mitgelierfert. Ich habe mir das Baby Fun bei der Firma Werkhof in Graz/Seiersberg gekauft. Mich hat das Baby Fun in allen Belangen überzeugt und ich bin davon wirklich begeistert. 
Andreas Karrer
   

Mittwoch, 18. April 2012

Harte Arbeit


In den letzten zwei Jahren haben wir auch die Seen Finzula und Zapresic in Kroatien besucht. Entgegen unserer sonstiger Vorliebe eher Abenteuer an unberührten und geheimnisvollen Gewässern zu suchen, haben wir uns einmal für anderes entschieden. Wir wussten von den vielen Anglern und dem starkem Angeldruck an diesen Seen, von wirklich großen Karpfen die es dort zu fangen gibt und von der Tatsache, dass man kein Boot verwenden darf. Der Reiz in der Aufgabe lag für uns also darin einmal zu testen, wie wir uns mit Lotrute, Spod Rod und Wurfrute schlagen würden. Hinlänglich bekannt sind die beiden Seen auch dafür, dass gute Ergebnisse nur dann zu erzielen sind, wenn man weit werfen kann. Nachdem wir 2009 bereits in Deutschland mir unserem Freund Frank Schmidt gemeinsam unsere "Wurfkünste" an einer schönen Schottergrube zum Besten gaben, waren wir nun bereit für die Kroatischen Seen.

Harte Arbeit mit der Spod Rod hat uns zu guten Fischen verholfen und obwohl es nicht die idyllischste Fischerei ist, hat es Spaß gemacht.

Für all diejenigen, die unsere Grazy Carpers HP noch nicht besucht haben, hier nochmals zum Nachlesen. Die beiden folgenden Berichte schildern unsere Erfahrungen.

Ergänzend dazu haben wir auch ein kurzes 5 Minuten Video bereit gestellt, welches die Inhalte der Berichte lebendig macht.

Vielleicht findet der ein oder andere von Euch ein paar brauchbare Tipps.

Andreas Karrer


Bericht "Bis zum Horizont" Teil 1
Bericht "Bis zum Horizont" Teil 2
( English version on the HP Grazy Carpers/stories)


Sonntag, 15. April 2012

"Klein ganz Groß"

In den vergangenen Jahren verwendete ich zumeist meine Boilies in den Standartgrößen 18mm und 20mm. Selten kamen sie auch in 16mm und 24mm zum Einsatz. Vor 3 Jahren versuchte ich mein Glück sogar mit 30mm großen Murmeln. Für mich haben alle Größen irgendwo ihre Vor- aber auch Nachteile.
Die Standartgrößen sind sehr universell einsetzbar, werden aber auch von den meisten Karpfenanglern verwendet. 30mm Große Kugeln verwende ich mittlerweilen fast ausschließlich als Hakenköder, zugefüttert werden sie nur in geringer Menge zu den anderen Boilies. Damit versuche ich, Bisse von kleineren Fischen zu reduzieren und die "Waffe" für den Großen scharf zu halten. Dabei ist mit deutlich weniger Aktion zu rechnen, doch wenn, handelt es sich zumeist um einen besseren Fisch. Ausnahmen bestätigen die Regel und so hatte ich auch schon 2kg Karpfen  und sogar Brassen an einem 30mm Boilie am Haken. Für Gewässer, wo viele Krebse oder auch Zwergwelse ihr Unwesen treiben, sind diese "Riesenmurmeln" eine gute Alternative zu Partikel oder Plastik-Köderimitaten. Sie halten deutlich länger am Haken als 20mm Boilies und ein Schrumpfen des Boilies mittels Schrumpfschlauch ist nur in extremen Fällen notwendig.

Trigga Boilies in 10mm
Kleiner als 16mm verwendete ich Boilies nur in den sehr kalten Monaten. Sobald die Wassertemperatur anstieg, wechselte ich wieder zu den herkömmlichen Größen. Die Wahrscheinlichkeit, dass die eingebrachten Boilies in 10mm bis 14mm von den Brassen und anderen Kleinfischen "vernichtet" werden, bevor noch einer meiner Zielfische am Platz ist, war mir zu hoch.
In den letzten 3 Jahren fischte ich vermehrt Gewässer, in denen Hilfsmittel wie Boot, auch Futterboot verboten war. Fütten war zwar erlaubt, es durfte aber nur mit Wurfstock, Futterschleuder, Spod-Rute, usw. eingebracht werden. Es war immer sehr langwierig und auch mühsam, denn gerade mal 10 Stück Boilies konnten pro Wurf mit der "Rakete" gefüttert werden. Der Einsatz von Partikel bringt zwar bei gleicher Anzahl der Würfe mehr Futtermasse auf den Platz, aber die Erfahrung hat mir gezeigt, dass sich dabei deutlich mehr kleinere Fische um das Futter sammeln und ein Herankommen an die "Großen" schwieriger wird.

10mm, 12mm, 18mm und 20mm - je eine Raketenfüllung
Der Unterschied ist  sehr deutlich
Bei meinem Freund Richard, der in der Vergangenheit an einigen Karpfenevents mitgefischt hatte, konnte ich den Einsatz von sehr kleinen Boilies beobachten. Bei den meisten Events ist das Füttern nur vom Ufer aus gestattet, die Verwendung eines Bootes ist nicht erlaubt. Bei Distanzen unter 100m ist der Einsatz von Wurfrohr bzw. Futterschleuder noch möglich, doch darüber hinaus muss die Spod-Rute herhalten. Und hier konnte ich den größten Vorteil erkennen, denn bei 10mm Kugeln passen ca. 100 Stück in eine "Futterrakete", bei den 14mm "kleinen" noch immerhin an die 50 Stück und bei 20mm Boilies nur noch 10 Stück. Bei gleicher Anzahl der Würfe werden dadurch deutlich mehr Boilies eingebracht und die Karpfen werden sich länger am Platz aufhalten um zu fressen. Das erhöht wiederum die Chance auf einen Biss. Meine einzigen Bedenken waren die Kleinfische, die das eingebrachte Futter zu schnell wegfressen könnten.
Ich habe es letztes Jahr selber probiert und habe mir je 20kg vom G-Force und Trigga Basemix in 10mm und 14mm abgerollt. Ich war echt erstaunt, wie gut meine Halbschale die kleinen Kugeln abrollte.

"Halftail" auf ein 10mm Boilie gefangen
Als ich mit Andy dann eine Wochen später ein "Wurfwasser" befischte, zeigten die kleinen Dinger auch hier ihre Wirkung. Wir hatten keinerlei Probleme mit Kleinfischen und konnten eine große Menge Karpfen auf die Matte legen. Diese Session hat mich selbst Voll und Ganz von den kleinen Murmeln überzeugt.
Auch wenn der große Vorteil beim Anfüttern mit der "Rakete" liegt, so bietet der Einsatz auch beim Füttern mit dem Boot seinen Vorteil. Viele kleine Kugeln, die unsere Karpfen einfach länger am Platz halten, haben mir auch bei einer Herbstsession an meinem lokalem Wasser ein super Ergebnis beschehrt.
Meine anfänglichen Bedenken, dass mit den 10mm kleinen Boilies viele Brassen oder andere Kleinfische an den Haken gehen könnten, oder sie das eingebrachte Futter zu schnell wegfressen würden, wurden glücklicher Weise nicht bestätigt. Deswegen werde ich die kleinen Murmeln zukünftig sicher noch häufiger einsetzen und wenn jemand bedenken hatt, nur kleinere Karpfen darauf zu fangen, so kann ich ihn beruhigen. Wir hatten ein paar echte "Kracher" dabei.

Jürgen Weisz










Mittwoch, 11. April 2012

Kleine Dinge 1


Manchmal sind es durchaus kleine Dinge, die uns beim Angeln weiterhelfen können und praktisch sind. Unter der Rubrik "Kleine Dinge" wollen wir künftig immer wieder einmal ein paar Empfehlungen von uns getesteten Produkten aussprechen mit denen wir sehr zufrieden waren. Also keine klassische Werbung für Angelgeräte- oder Köderfirmen!

Primus Omnifuel
Empfehlenswerter Kocher. Gas, Benzin, Diesel oder Petroleum können als Brennstoffe verwendet werden. Mit Gasbetrieb gibt’s natürlich die „sauberste“ Verwendung ( meine bevorzugte ). Benzin bietet sich aber für die kalte Jahreszeit besser an. Wir raten zum Kauf von Waschbenzin ( z.B. im Farbenfachhandel erhältlich ). Dieser ist wesentlich günstiger und verbrennt genauso gut und rückstandsfrei wie Benzin von namhaften Herstellern. Normalen Benzin von der Tankstelle würden wir niemals mehr verwenden, weil die Verrußung und auch der Geruch beim Verbrennen nicht optimal ist. 

ANCHOR Tackle - B.D.S / PVA Wet Bait
In diese PVA Bags ist es möglich leicht feuchtes Grundfutter, Hanf, Mais oder Tigernüsse einzufüllen. Die Auflösezeit ist deutlich höher als bei herkömmlichen Bags. Ein Vorteil bei stark verkrauteten Gewässern oder wenn man sehr tiefe Gewässer befischt.Tipp: Die Auflösezeit sämtlicher PVA Bags kann man um bis zu 30 Sekunden verzögern, wenn man den gefüllten Bag noch mit reichlich Fischöl oder pflanzlichen Öl bestreicht. Bei warmen Wassertemperaturen in Tiefen von über 10 Meter wird ansonsten kaum ein gefüllter PVA Bag am Gewässergrund ankommen.


Swiss Tool – Victorinox 
Ein Mulifunktionswerkzeug aus der Schweiz von höchster Qualität. Leicht zu bedienen und wirklich sehr funktionell. Ein schönes Lederetui wird mitgeliefert.







Sanjo eneloop Akku
Der entscheidende Vorteil der eneloop gegenüber herkömmlichen NiMH Akku´s ist die äußerst geringe Selbstentladung. Einmal aufgeladen behält eneloop die Ladung, auch bei einer längeren Lagerung von bis zu 6 oder 12 Monaten (bis zu 90 % der Ladung nach 6 Monaten, 85 % nach 12 Monaten). Dies ist für einen NiMH Akku ein revolutionärer Vorteil. Auch Monate nach dem Laden gibt es noch eine fast volle Batterie.




Thinsulat – Strickhandschuhe  
Ganz einfache und sehr günstige Wollhandschuhe. Selbst bei eisigen Temperaturen halten diese wärmeisolierenden Fingerhandschuhe angenehm warm und sind aufgrund des weichen Fleecefutters sehr angenehm zu tragen.