Samstag, 28. Juli 2012

Digitalwaage ProScale Versa-77

Unser bayrischer Freund Alex hatte fast ein schlechtes Gewissen, als er uns die ProScale Versa-77, die er schon seit 1 1/2 Jahren in Verwendung hatte, das erste Mal zeigte, da sie im Vergleich zu den herkömmlich am Markt angebotenen Waagen seiner Ansicht nach nahezu mickrig wirkt. Die Fox Digiscale und die Reuben Heaton 7000 Serie wirkten dagegen tatsächlich pompös. Doch genau dieser Umstand hat mich bei dieser kleinen Digitalwaage sofort  fasziniert.


Deutlich kleiner als eine Tschikschachtel
Die ProScale Versa-77 ist ein Präzisionsgerät aus den USA und die erste Begutachtung endete in einem sehr positiven Ergebnis. Diese Waage ist deutlich kleiner als eine Zigarettenschachtel und hat ein sehr geringes Gewicht. Am großen Haken kann jede Schlaufe einer Wiegematte problemlos eingehängt werden und vom blau beleuchteten Display sind die Zahlen gut ablesbar. Die Funktionstasten sind sehr Bedienungsfreundlich und wirken keinesfalls filigran. Die Wiegekapazität liegt bei 35 kg ( 77lb ) und sollte diese für die meisten Karpfenangler von uns ausreichen. Die Umstellung von kg auf lb ist möglich. Natürlich hat die Waage eine Tarafunktion und kann die Gewichtsangabe mit der Funktionstaste „Hold“ eingefroren werden. Die Energiezufuhr erfolgt mit 2 Stück CR-2032 Batterien, welche eine lange Lebensdauer ermöglichen.  
Die Genauigkeit der Waage ist garantiert. Vergleiche mit der Fox oder Reuben Heaton brachten idente Ergebnisse. In Summe also eine sehr brauchbare und empfehlenswerte Waage, die sehr viel Platz in der Tackletasche spart. Auch der Preis liegt deutlich unter den Produkten anderer Hersteller.

Starker Haken














Gute Funktionstastem



Diese Waage ist beim House of Fishing erhätlich oder über Internet zu bestellen.
Andreas Karrer

Montag, 9. Juli 2012

Mit Methode zum Erfolg

"The Method" klingt für einen Karpfenangler wohl spannender als Fischen mit dem Futterkorb. Dabei ist es dem Grunde nach nicht viel anders. Viele Allroundangler stellen gerne allen möglichen Friedfischen im Fluss und im Stillgewässer mit der Futterspirale nach. Die Taktik ist durchaus effektiv, denn ein um die Spirale gekneteter Teig lockt die Fische zweifelsohne an den Hakenköder. Der sich langsam auflösende und abbröckelnde Teig gibt viele Lockstoffe ins Wasser frei und die Fische finden auf einem konzentrierten Fleck das Futter und unseren Köder.
Method-Ball fertig zum Einsatz
Natürlich ist für einen "echten" Karpfenfreak die Verwendung einer klassischen alten Futterspirale aus Kupfer tabu und zaubert uns der alte Angleropa ein Lächeln ins Gesicht, wenn er diese auswirft. Doch grundsätzlich ist die Taktik auch für den "Karpfenprofi" in manchen Situationen gut einzusetzen. Die Angelindustrie hat klarerweise spezielle Method Feeder auch für die Karpfenangler produziert. Egal ob Fox, Korda, Drennan oder andere bekannte Firmen - alle haben ausreichend Method Feeder im Programm.

Im folgendem ein paar Gedanken zu diesem Thema, denn ich glaube, dass das Fischen mit der "Method" manchmal unterschätzt wird. Einmal ehrlich: Wie viele Karpfenangler versuchen auf diese Art und Weise gezielt große Karpfen zu fischen? Sicherlich die wenigsten und vielleicht würde gerade deshalb an hart befischten Gewässern diese Taktik zum Erfolg führen. Würde ich jemals wieder zum St.Cassien reisen - was ich aber aufgrund der Vorkommnisse in den letzten Jahren ( Vandalismus und Diebstähle ohne Ende ) wohl bleiben lassen werde - würde ich die "Method" in meine Überlegungen einfließen lassen.

Begnadete Matchangler sind Meister im Kreieren ihrer Futtermischungen und als Karpfenangler kann man von den Jungs viel lernen. Unser Freund Simi kommt vom Wettkampfangeln und es wäre ein leichtes ihn um Rat zu fragen aber ich stelle trotzdem mittlerweile meinen Method Mix nicht mehr selbst her. Ich verwende lieber fertige Mixe und am liebsten logischerweise den von Nutrabaits. Das Plastiksackerl geöffnet, den Mix in einen geeigneten Behälter gestreut und ein paar extra Sachen dazu. Dann abrühren und den fertigen Teig auf den Feeder kneten - fertig! So einfach ist das für mich. Natürlich spiele ich gerne mit Zusatzstoffen herum. Ich verwende gerne ergänzend zum Mix süße Maiskörner und Thunfisch aus der Dose. Thunfisch im eigenen Saft, wenn das Wasser noch kühl ist und im Sommer kommt dann der ölige Thunfisch hinein. Auch Pellets und Boiliestücke sind ausgezeichnet. Mit flüssigen Zutaten wie Nutramino, Multimino oder anderen Liquids verfeinere ich den Mix.
Wichtig ist, dass sich der auf den Feeder geknetete Teig im Wasser mit der Zeit langsam auflöst und die Lockstoffe frei gibt. Deshalb verwende ich auch so gern die fertigen Mischungen, denn bei nicht optimal zusammen gestellten Eigenkreationen kann es nämlich passieren, dass beim Hereinkurbeln der Montage nach Stunden der Teig in gleicher Konsistenz wieder am Ufer landet. Stimmt das Gebinde nicht, bleibt der Teig steinhart und löst sich nicht, was schlecht ist.

Rigs: Ich verwende eigentlich nur zwei Rigs mit der Method. Entweder ein kurzes max.10 cm langes Fluorocarbon-Vorfach als D-Rig Pop-Up Montage oder sonst binde ich ein etwas längeres Vorfach aus geflochtenen oder ummantelten Material, das ich mit einem Helikopter Rig und dunklen, unauffälligeren sinkenden Ködern einsetze. Bei beiden Varianten lässt sich das Vorfach mit dem Köder leicht in den Teig drücken. Besonders bei dichtem Kraut ist das sehr interessant, weil man weder Vorfachverwicklungen hat noch um den Haken bangen muss. Es dauert bei einem guten Method Mix auch nicht sehr lange bis der Teig abbröckelt und den Köder mit samt Haken frei gibt. Ein grelles schwebendes Pop-Up direkt über einen sich langsam lösenden Method Ball wirkt auf jeden Fall anziehend und ebenso verführerisch verhält es sich mit Bodenködern.

Die Größe des Futterballens ist abhängig davon, ob ich auswerfen muss oder ob vom Boot aus abgelegt werden kann. Mit kräftigen Ruten ist es schon möglich einen Tennisball großen Futterballen in Distanzen von 60 Meter oder mehr auszuwerfen. Wenn ich ein Boot benutzen kann, dann mache ich einen noch größeren Futterballen. Zusätzliches Anfüttern erspare ich mir meistens, denn es liegt genug Futter in konzentrierter Form rund um den Köder am Grund.

Mein bis dato schwerster Method Karpfen wog gute 22,20kg und für mich ein Grund mehr in der heurigen Saison die „Method“ wieder verstärkt einzusetzen.


Andreas Karrer