Mittwoch, 23. Mai 2012

"Wenn nichts mehr hält"

Viele Karpfenangler kennen das Problem wenn ein Gewässer mit Krebsen oder Zwergwelsen
"verseucht" ist. Wenn jegliche Boilies, und sind sie noch so groß oder hart, innerhalb kürzester Zeit vom Haar geklaut werden und zu guter Letzt ein schöner Knopf im Vorfach übrig bleibt. So manchen haben diese "Viecher" schon an den Rand der Verzweiflung gebracht. Obwohl Krebse in geringerer Anzahl vorkommend für uns Karpfenangler durchaus positiv sind und für die Karpfen sowieso, ist der Zwergwels nur ein unangenehmer Nebenstreiter. 

Freund und Feind zugleich
Wo Krebse vorhanden sind, werden Karpfen immer wieder patrouillieren und den Einen oder Anderen, speziell während der Häutung fressen. Wenn meine Köder leichte "Krebsspuren" aufweisen, habe ich immer ein gutes Gefühl.
Aber was tun, wenn der Boilie nicht nur Spuren aufweist, sondern innerhalb kürzester Zeit einfach nicht mehr am Haar hängt. Also, es gibt schon ein paar Möglichkeiten um sich dagegen zu wehren. Die Verwendung von Partikel (Mais, Tigernüsse, usw.) kann schon Abhilfe schaffen.


Der Schrumpfschlauch sollte so breit wie der
Durchmesser des Boilies sein



Köderimmitate wie Kunstoffboilie, -Mais, udgl.) können auch eine Lösung sein. Das "Einnetzen" des Boilies schützt diesen auch etwas, doch kann sich die Hakenspitze im Schutznetz verfangen und ein Haken des Fisches wird unmöglich. Besser ist das Schrumpfen der Köder mit speziellem Schrumpfschlauch. Diese bekommt man im Fachhandel oder in Bastlershops. Er sollte nicht zu groß sein, da er sich beim Schrumpfvorgang leicht verschiebt und seine Wirkung dann nicht optimal wäre. Die Breite, welche ich von dem Schrumpfschlauch abschneide, ist abhängig von der Größe
Selbst mit Plastik geschrumpfte Boilies überstehen
wilde Krebsattacken nicht immer.
des Boilies. Als Faustregel sollte der
Schrumpfschlauch so breit abgeschnitten werden, wie der Durchmesser der Kugel ist. Beim Schrumpfen über Wasserdampf zieht sich das PVC-Material sehr gut zusammen und es bleiben nur 2 kleine Flächen frei vom Schrumpfschlauch. Es können dadurch zwar weniger Attraktoren an das Wasser abgegeben werden, aber immerhin besser als gar keinen Köder am Haken.



Bei extremen Krebs- und Zwergwelsattacken greife ich auf gedippte Holzkugeln zurück. Diese sind am widerstandsfähigsten gegen die "Köderklau-Mafia" und einmal am Haar gut montiert, sind sie nahezu unverwüstlich.


Gedippte Holzkugeln - manchmal die letzte Möglichkeit
Tipp: Bevor die Holzkugeln in den Dipp eingelegt werden, bohre ich ein Loch vor. Dadurch kann das Holz den Dipp noch besser aufnehmen und vereinfacht das spätere Anbringen der Kugel am "Haar". Ich verwende dabei am liebsten Pellets-Stopper, da diese sich leicht in die Bohrung reinziehen lassen und mit einem Zahnstocher, den ich an der gegenübeliegenden Seite in die Bohrung schiebe, fixiere ich das Haar zusätzlich. Übrigens, das Loch nicht zu dünn bohren, denn wenn die Holzkugeln über Monate im Dipp schwimmen, saugt sich das Holz an und dehnt sich aus. Dabei wird der Durchmesser der Bohrung deutlich kleiner.

Die Vorfachwahl sollte auch gut überlegt sein. Es nützt mir kein Köder, wenn das Vorfach ein Knäuel ist. Man darf nicht unterschätzen, über welche "Knüpfkünste" Krebse verfügen. Geflochtene Vorfachmaterialien können von den Krebsscheren nicht so leicht durchtrennt werden wie Monofile, doch sind sie anfällig auf verheddern durch die selbigen. Selbst Zwergwelse können durch ihre wilden Fressattacken Verhedderungen im Vorfach produzieren. Deswegen fällt meine erste Wahl auf sehr steife Vorfachmaterialien wie "Riggidy" von Fox. Dieses Material ist für "richtige" Stiff-Rigs konzipiert und durch diese extreme Steifheit sind Verwicklungen zwar nicht auszuschließen, aber doch eher die Ausnahme.

Tipp: Einige Vorfächer vorbinden, da diese immer mal Verletzungen und Knicke von den Scheren der Krebse aufweisen können.
Ich kontrolliere dabei meine Montagen auch öfter als sonst, denn man kann die Probleme mit den Krebsen und  Zwergwelsen nur minimieren aber nicht komplett ausschalten.

Jürgen Weisz


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