Donnerstag, 22. März 2012

Do it yourself

Wer oft alleine am Wasser ist und seinen schönen Fang mit einem Foto dokumentieren will, kommt wohl kaum ohne die Selbstauslösefunktion seiner Kamera aus. Denn nicht immer steht ein Freund für eine Fotosession zur Verfügung, was aber grundsätzlich kein Problem darstellen sollte. Mittlerweile sind meine Fotos mit Selbstauslöser in den meisten Fällen mindestens so gut - wenn nicht besser :) - als hätte ein Freund das Bild aufgenommen. Lediglich Aufnahmen bei denen der Angler seinen Fang stehend oder kniend im Wasser ablichten lassen möchte, sind mit einem Selbstauslöser eigentlich nicht möglich. Auf jeden Fall ist es viel besser dem Selbstauslöser der Kamera zu vertrauen, als einen ungeübten Fotografen ans Werk zu lassen. Wir wollen ja eine schöne Erinnerung haben! Ich meine sogar viele Angler versagen hier kläglich und produzieren schlechte Bilder. Mir persönlich gefallen die Aufnahmen mittels extremen Weitwinkelobjektivs überhaupt nicht. Ein unverhältnismäßig groß erscheinender Fisch, der kleine Kopf und die großen Finger des Fängers sind Zeugen solcher Aufnahmen.
Die Relation von Fisch und Fänger passen dann überhaupt nicht zusammen. Scheinbar liegt es aber derzeit im Trend den gefangenen Fisch größer und schwerer darzustellen, als er wirklich war. Schade!
Die heutzutage erhältlichen Kameras bieten Selbstauslöser in verschieden Varianten an. Die Standardausführung aller Kameras ist eine Selbstauslösefunktion nach einer gewissen Zeit. In der Regel sind das ca.10 Sekunden. Bei Verwendung dieser Funktion ist es ziemlich stressig ein gutes Foto zu erhalten und schlecht für den Fisch, da nach jedem Bild der Fisch wieder abgelegt werden muss und das Procedere dann wieder von neuem beginnt. Also wirklich nur eine Notlösung für ganz wenige Aufnahmen.
Kameras mit der Möglichkeit von Serienbildaufnahmen mittels Selbstauslöser sind hier besser, weil man zumindest bei einem Auslöser drei oder mehr Bilder erhält. Besser aber nicht ganz gut. Gefallen hat mir bei meiner alten Canon Powershot SX 20 IS die Funktion mit Gesichtserkennung. Der Selbstauslöser wurde nämlich erst dann aktiviert, wenn die Kamera mein Gesicht erkannte. Ich konnte den Karpfen gut positionieren und hatte genug Zeit. Erst als ich dann lächelnd aufschaute löste die Kamera aus und knipste 3 bis 5 Fotos. Der Auslöserhythmus war lang genug, dass ich sogar den Fisch zwischen den 3 – 5 Aufnahmen  immer wieder neu positionieren konnte.
Kameras mit Funkfernbedienung habe ich selbst nie benutzt. Diese Option ist sicher recht gut auch wenn man den Funkauslöser immer in der Hand halten muss und dieser am Foto wohl zu erkennen ist. Darüber hinaus weiß ich nicht inwieweit Wasserdichtheit besteht.
Pneumatischer Drahtauslöser Fa Hama
Die für mich beste Lösung ist der pneumatische Drahtauslöser von der Firma Hama. Allerdings benötigt man zusätzlich einen entsprechenden Adapter, der ein Auslösen bei Digitalkameras erst ermöglicht. Denn es gibt kaum noch Kameras, welche beim Auslöser ein entsprechendes Gewinde für das Einschrauben des Drahtauslösers vorsehen. Die Firma Kaiser bietet hier vermutlich die günstigste Lösung an und sie funktioniert nahezu bei jedem Kameramodell sehr gut.


Praktischer Adapter von Fa Kaiser
 Das Fotografieren mit Selbstauslöser funktioniert also mit etwas Übung sehr einfach. Die Kamera wird auf ein gutes und stabiles Stativ geschraubt, der pneumatische Drahtauslöser am Adapter eingeschraubt und der bis zu 6 m langen Schlauch wird bis zur Abhakmatte hin verlegt. Den Gummibalg platziere ich so, dass ich ihn entweder mit meinem Knie oder mit dem Schuh quetschen kann. Der dadurch entstehende Druckluft lässt den Draht ausfahren und der Auslöser wird aktiviert.

Nur meine Lisa war Zeuge! Big Fish im nebeligen Spätherbst



Mit ein paar Testfotos ohne Fisch in den Händen hat man schnell den gewünschten Bildausschnitt gewählt. Verwendet man dazu auch noch eine Brennweite von 35 – 50 mm erhält man sehr schöne Bilder, die unseren Fang im Verhältnis realistisch darstellen.  
Die Nachbearbeitung zu Hause am PC optimiert dann das Ergebnis, sodass sich zahlreiche gute Bilder in meinen Archiven finden.  

Andreas Karrer

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