Samstag, 10. März 2012

Ab in die Tiefe

Ein Tauchgang in die Tiefe ermöglicht Einblicke in die Welt unserer Karpfen, die uns sonst 
verborgen bleibt. Letztes Jahr im Sommer hatte ich seit langem wieder einmal die Gelegenheit professionell unter Wasser zu tauchen. Normalerweise bin ich oft mit Taucherbrille und Schnorchel unterwegs um die Unterwasserwelt zu erforschen. Jedoch ein echter Tauchgang mit Pressluftflasche ist unschlagbar. Gemeinsam mit meinem Bruder, der langjährige Taucherfahrung hat, begab ich mich in das zum damaligen Zeitpunkt doch recht trübe Wasser der Schottergrube. Trotz der schlechten Sicht war es ein unvergessenes Erlebnis. Erschreckend viel Kraut gab es nach wie vor und konnte daran auch die in den letzten Jahren ausgesetzten Graser kaum etwas ändern. Eine bis zu einem Meter hohe und dichte grüne Krautwiese breitete sich vor uns aus und umfasste mit Sicherheit 2/3 des gesamten Boden der gut 10 ha großen Schottergrube. Zusätzlich wuchsen verschiedenste weitere Krautarten wie Tausendblatt und Armleuchtergewächse in unglaublichem Ausmaß. Die einigermaßen freien und befischbaren Angelstellen waren die uns allseits bekannten. Bei diesem Tauchgang konnte ich keine neuen geeigneten Plätze zum Fischen finden.Vielleicht wäre bei klarerem Wasser und besserer Sicht etwas mehr möglich gewesen aber das war schwer vorstellbar bei diesem dichten Krautbewuchs. Karpfen bekamen wir leider keinen zu sehen und wir konnten lediglich Barsche und ein paar Hechte beobachten.













Kraut ohne Ende - hier ist eine Köderpräsentation schwierig


Boilies, die ich ein paar Tage zuvor gefüttert hatte, lagen unberührt verteilt am Gewässergrund. Die alten Fresslöcher der Karpfen an diesen eigentlich durchaus guten Plätzen waren noch deutlich zu erkennen. Warum aber diese Bereiche schon seit längere Zeit nicht mehr zum Fressen aufgesucht wurden, konnte ich mir nicht wirklich erklären. Aber so ist es eben einmal und unsere Karpfen sind nicht immer berechenbar und die Herausforderung für uns bleibt.


Alte Fresslöcher und meine unberührten Boilies

Somit wird es aufgrund dieser ganzen Umstände deutlich, dass wir Karpfenangler uns an diesem Gewässer äußerst schwer tun und die Erfolge, gemessen an der investierten Angelzeit, halten sich eigentlich in Grenzen. Doch jeder gefangene Fisch hat einen sehr hohen Stellenwert und durch das hohe Maß von Naturnahrung gibt es unglaubliche jährliche Abwachsraten der Karpfen.




Orange Falle ..........

Fasziniert hat mich aber auch die Beobachtung an einem meiner angelegten Angelplätze. Ein kleines knalloranges Boilie mit etwas Schaum für eine Snowman Präsentation hatte ich inmitten eines mit Partikel präparierten Platzes zuvor vom Boot aus abgelegt. Der grelle Hakenköder wirkte sehr erfolgversprechend und ich sollte Recht behalten! Einige Stunden danach konnte ich dort einen sehr guten Karpfen fangen.





........und Stunden später der Erfolg!


Obwohl ich seit mehreren Jahren dieses Gewässer befische, konnte ich noch nicht wirklich erkennen, dass unser Futter - egal ob Boilies, Partikel, Tigers etc - mit der Naturnahrung wirklich konkurrieren kann. Die Herausforderung hier die guten Fische zu fangen, die dem alten Originalbestand angehören und die Naturfutterliebhaber sind, wird uns aufgrund der Schwierigkeit des Gewässers noch viele Jahre begleiten!

Enjoy your fishing!

Andreas Karrer









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