Sonntag, 1. April 2012

Pirschangeln an kleinen Gewässern


Das Angeln mit dem Schwimmer ist seit meiner Kindheit eine Leidenschaft. Vor allem im zeitigen Frühjahr liebe ich es an unserem kleinen 1 ha Clubgewässer auf diese Art und Weise den Karpfen nachzustellen. Die Wassertemperatur ist kurz nachdem die Eisdecke dem Frühling weichen musste noch sehr gering und die Fische erwachen erst langsam. In der wärmeren Jahreszeit ist es nicht besonders schwierig an unserem Gewässer die Karpfen zu fangen aber wenn das Wasser noch kalt ist, muss man sich wirklich sehr anstrengen um einen Fisch auf die Matte zu legen.
Kleine Tacklebox
Beispielsweise eröffneten wir heuer Mitte März zu dritt die neue Saison und wir fischten mehr als 24 Stunden jeder mit drei Grundruten! Ich konnte gerade einmal mit einem Karpfen unsere Ehre retten. Köder war übrigens ein 12 mm Plum&Caproic  Pop Up, was die Effektivität des Köders wieder einmal bestätigte.

Nah am Ufer
Die Fische waren jedenfalls noch zu inaktiv und unsere Fischerei zu statisch. Also war ich am nächsten Wochenende mit meiner 9 ft 2,5lb Stalker Rute unterwegs und ließ Rod Pod und Bissanzeiger zu Hause. Die kurze aber kraftvolle Rute verwende ich deshalb, weil jederzeit auch mit einem 15 kg+ Fisch zu rechnen ist und sich die besonders reizvollen Uferbereiche an der Waldseite des Teichs befinden. Längere Ruten sind wegen dem dichten Geäst sehr hinderlich.  
Ich suche speziell die seichten Stellen – manchmal nicht tiefer als 50 cm – da sich das Wasser durch die Sonneneinstrahlung sehr rasch erwärmt. Mit der Polarisationsbrille sind die  Karpfen dann recht leicht zu finden, denn die futtersuchenden Fische verraten sich beim Durchwühlen des Bodens durch  Schlammwolken. Oft fressen die Karpfen nicht einmal einen Meter vom unterspülten Ufer entfernt. Die Wurzeln und die ins Wasser gefallenen Äste bieten zusätzlich vermeintlichen Schutz.



Als Köder verwende ich beim Pirschangeln (englisch: stalken) am liebsten süßen Mais aus der Dose. Unkompliziert in der Verwendung und hoch effektiv! Auch Teig und Frühstücksfleisch sind sehr gute Köder aber mit dem Mais lassen sich schnell ein paar Uferplätze mit ein oder zwei Handvoll anfüttern. Behutsame und leise Bewegungen am Ufer sind notwendig um die Karpfen nicht zu erschrecken. Der Köder am gut austarierten Schwimmer soll ebenfalls leise ins Wasser gebracht werden. Einen guten Karpfen direkt unter der Rutenspitze zu haken ist sehr aufregend, denn explosionsartig kommt die Flucht und der Drill ist wirklich geil. Eine gut funktionierende  Rollenbremse ist dann ganz wichtig. Hin und wieder verirrt sich auch eine schöne Schleie am Haken, die mir aber durchaus willkommen ist. Ich wechsle nach einem gefangenen Fisch fast immer zu einem neuen Platz und lass die Stelle, nachdem ich sie wieder gefüttert habe,  für eine Zeitlang in Ruhe. Das macht Sinn und erhöht die Chancen auf einen weiteren Biss.  


Es hat Spaß gemacht!
Der zeitliche Aufwand für das aktive Angeln in kleinen Gewässern im zeitigen Frühjahr ist gering. Es reichen schon ein paar Stunden am Wasser um ein paar tolle Fische fangen zu können und das macht es für mich einfach wunderbar!








Andreas Karrer

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