Sonntag, 15. April 2012

"Klein ganz Groß"

In den vergangenen Jahren verwendete ich zumeist meine Boilies in den Standartgrößen 18mm und 20mm. Selten kamen sie auch in 16mm und 24mm zum Einsatz. Vor 3 Jahren versuchte ich mein Glück sogar mit 30mm großen Murmeln. Für mich haben alle Größen irgendwo ihre Vor- aber auch Nachteile.
Die Standartgrößen sind sehr universell einsetzbar, werden aber auch von den meisten Karpfenanglern verwendet. 30mm Große Kugeln verwende ich mittlerweilen fast ausschließlich als Hakenköder, zugefüttert werden sie nur in geringer Menge zu den anderen Boilies. Damit versuche ich, Bisse von kleineren Fischen zu reduzieren und die "Waffe" für den Großen scharf zu halten. Dabei ist mit deutlich weniger Aktion zu rechnen, doch wenn, handelt es sich zumeist um einen besseren Fisch. Ausnahmen bestätigen die Regel und so hatte ich auch schon 2kg Karpfen  und sogar Brassen an einem 30mm Boilie am Haken. Für Gewässer, wo viele Krebse oder auch Zwergwelse ihr Unwesen treiben, sind diese "Riesenmurmeln" eine gute Alternative zu Partikel oder Plastik-Köderimitaten. Sie halten deutlich länger am Haken als 20mm Boilies und ein Schrumpfen des Boilies mittels Schrumpfschlauch ist nur in extremen Fällen notwendig.

Trigga Boilies in 10mm
Kleiner als 16mm verwendete ich Boilies nur in den sehr kalten Monaten. Sobald die Wassertemperatur anstieg, wechselte ich wieder zu den herkömmlichen Größen. Die Wahrscheinlichkeit, dass die eingebrachten Boilies in 10mm bis 14mm von den Brassen und anderen Kleinfischen "vernichtet" werden, bevor noch einer meiner Zielfische am Platz ist, war mir zu hoch.
In den letzten 3 Jahren fischte ich vermehrt Gewässer, in denen Hilfsmittel wie Boot, auch Futterboot verboten war. Fütten war zwar erlaubt, es durfte aber nur mit Wurfstock, Futterschleuder, Spod-Rute, usw. eingebracht werden. Es war immer sehr langwierig und auch mühsam, denn gerade mal 10 Stück Boilies konnten pro Wurf mit der "Rakete" gefüttert werden. Der Einsatz von Partikel bringt zwar bei gleicher Anzahl der Würfe mehr Futtermasse auf den Platz, aber die Erfahrung hat mir gezeigt, dass sich dabei deutlich mehr kleinere Fische um das Futter sammeln und ein Herankommen an die "Großen" schwieriger wird.

10mm, 12mm, 18mm und 20mm - je eine Raketenfüllung
Der Unterschied ist  sehr deutlich
Bei meinem Freund Richard, der in der Vergangenheit an einigen Karpfenevents mitgefischt hatte, konnte ich den Einsatz von sehr kleinen Boilies beobachten. Bei den meisten Events ist das Füttern nur vom Ufer aus gestattet, die Verwendung eines Bootes ist nicht erlaubt. Bei Distanzen unter 100m ist der Einsatz von Wurfrohr bzw. Futterschleuder noch möglich, doch darüber hinaus muss die Spod-Rute herhalten. Und hier konnte ich den größten Vorteil erkennen, denn bei 10mm Kugeln passen ca. 100 Stück in eine "Futterrakete", bei den 14mm "kleinen" noch immerhin an die 50 Stück und bei 20mm Boilies nur noch 10 Stück. Bei gleicher Anzahl der Würfe werden dadurch deutlich mehr Boilies eingebracht und die Karpfen werden sich länger am Platz aufhalten um zu fressen. Das erhöht wiederum die Chance auf einen Biss. Meine einzigen Bedenken waren die Kleinfische, die das eingebrachte Futter zu schnell wegfressen könnten.
Ich habe es letztes Jahr selber probiert und habe mir je 20kg vom G-Force und Trigga Basemix in 10mm und 14mm abgerollt. Ich war echt erstaunt, wie gut meine Halbschale die kleinen Kugeln abrollte.

"Halftail" auf ein 10mm Boilie gefangen
Als ich mit Andy dann eine Wochen später ein "Wurfwasser" befischte, zeigten die kleinen Dinger auch hier ihre Wirkung. Wir hatten keinerlei Probleme mit Kleinfischen und konnten eine große Menge Karpfen auf die Matte legen. Diese Session hat mich selbst Voll und Ganz von den kleinen Murmeln überzeugt.
Auch wenn der große Vorteil beim Anfüttern mit der "Rakete" liegt, so bietet der Einsatz auch beim Füttern mit dem Boot seinen Vorteil. Viele kleine Kugeln, die unsere Karpfen einfach länger am Platz halten, haben mir auch bei einer Herbstsession an meinem lokalem Wasser ein super Ergebnis beschehrt.
Meine anfänglichen Bedenken, dass mit den 10mm kleinen Boilies viele Brassen oder andere Kleinfische an den Haken gehen könnten, oder sie das eingebrachte Futter zu schnell wegfressen würden, wurden glücklicher Weise nicht bestätigt. Deswegen werde ich die kleinen Murmeln zukünftig sicher noch häufiger einsetzen und wenn jemand bedenken hatt, nur kleinere Karpfen darauf zu fangen, so kann ich ihn beruhigen. Wir hatten ein paar echte "Kracher" dabei.

Jürgen Weisz










Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen